Ergometrie


Das Verhalten des Kreislaufes bei Anstrengung kann mit Belastungstests untersucht werden. Am Häufigsten wird dazu eine Ergometrie angefertigt, eine Belastungsuntersuchung mit Fahrrad oder Laufband mit gleichzeitiger Aufzeichnung des EKGs und nicht selten in Kombination mit Bildgebung. Die Frage ist meistens, ob Durchblutungsstörungen am Herz vorliegen (koronare Herzkrankheit). Manchmal muss  man auch das Blutdruckverhalten, das Auftreten von Rhythmusstörungen oder die Leistungsfähigkeit allgemein untersuchen. Ein Erfolg einer Therapie auf die Belastbarkeit kann so ermittelt werden.

Ergometrieplatz

Ergometrieplatz

Bei der Fahrradergometrie, wie ich sie in der Praxis durchführe, ist der Patient / die Patientin mit 10 Elektroden und einem Blutdruckmessgerät an ein Ergometriesystem angeschlossen. Dieses steuert je nach gewähltem Protokoll die Belastung und zeichnet das EKG kontinuierlich auf, dazwischen wird ohne Unterbrechung der Belastung in regelmässigen Abständen der Blutdruck gemessen. Bei Bedarf kann auch die Sauerstoffsättigung gemessen werden.

Beobachtet werden vor, während und nach der Belastung neben Puls und Blutdruck auch das ständig angeschlossene EKG. Bestimmte Veränderungen im EKG weisen auf eine Durchblutungsstörung hin. Auch das Auftreten von Symptomen gibt wertvolle Informationen.

Auf jeden Fall wird Art und Ausmass der Belastung an den Zustand, das Alter und andere individuelle Faktoren der Patientinnen und Patienten angepasst. Auch die Auswertung orientiert sich an diesen Gegebenheiten. Auf Wunsch des Patienten oder der Patientin respektive bei Beschwerden oder Problemen (EKG Veränderungen von Bedeutung, exzessiver Blutdruckanstieg, Rhythmusstörungen von Belang) wird die Belastung jederzeit abgebrochen.

Die Auswertung der Belastung erfolgt nach mehreren Gesichtspunkten, die Wichtigsten sind hier genannt:

  • Was ist die Leistungsfähigkeit im Vergleich zur entsprechenden Alters- und Geschlechtsgruppe (auch Gewicht/Körpergrösse werden berücksichtigt)?
  • Wurde eine adäquate Pulsfrequenz erreicht (mindestens 85% der maximalen Herzfrequenz)? Bei zu niedrigem erreichten Puls ist die Aussagekraft eingeschränkt!
  • Treten Anomalien in Puls- oder Blutdruckverhalten auf ? Kommt es zu Rhythmusstörungen?
  • Sind subjektive Symptome vorhanden?
  • Zeigt das EKG Hinweise auf eine Durchblutungsstörung?

Unten sieht man den Befund bei einem Patienten mit schwerer Erkrankung der Herzkranzgefässe, der einige Tage später mit einer Bypass-Operation behandelt wurde.